Die Nacht des Regenriesen by Wim Vandemaan

Die Nacht des Regenriesen by Wim Vandemaan

Autor:Wim Vandemaan [Vandemaan, Wim ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Neuroversum, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2012-01-27T01:00:00+00:00


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An den Liegen standen oder schwebten Medoroboter. Hin und wieder glitt eine der Maschinen von der einen Pneumoliege zur anderen und verharrte dort.

»Ein Lazarett«, sagte Miravete. »Warum hat man sie nicht in die Medostationen gebracht?«

»Gehen wir und fragen«, schlug Margaud vor.

Sie warf einen Blick auf ihren Multikom. Es war 11.09 Uhr. Vorausgesetzt, dass die BOMBAY ihr Tempo nicht verändert hatte, war das Schiff nur noch etwas über zehn Stunden von der Erde entfernt.

Ob Conant oder Baeting von der LEIF ERIKSSON bereits einmal das Feuer eröffnet hatten? Hatte es Warnschüsse gegeben?

Margaud jedenfalls hatte nichts davon bemerkt.

Luna hatte inzwischen die Körper von seinem SERUN zählen lassen. »71 Menschen«, flüsterte er. »So viele liegen jedenfalls hier in Sichtweite. Keine Ahnung, was hinter den Biegungen der Landschaft noch wartet.«

Schließlich erreichten sie die erste Pneumoliege. Dort lag eine Frau, vielleicht fünfzig oder sechzig Jahre alt. Ihr Körper war bis über den Kopf in eine Thermofolie gehüllt. Nur ihr Gesicht blieb zwischen Haaransatz und Kinn unbedeckt.

Neben ihr stand ein Medoroboter auf dem Boden. Margaud konnte nicht sehen, ob die Maschine nur ihr Prallfeld ausgeschaltet hatte, ansonsten aber aktiv war. Jedenfalls hinderte der Roboter sie nicht, näher an die Liege heranzutreten.

Margaud legte der Frau die Hand an die Wange. Kurz darauf wurden ihr die Daten ins Visier eingeblendet. »Ihre Lebenszeichen sind schwach, aber ihr Zustand scheint nicht lebensgefährlich«, teilte sie den anderen mit. »Ihre Körpertemperatur ist stark reduziert. Verlangsamter Herzschlag. Reduzierter Stoffwechsel.«

»Klingt, als ob sie im Winterschlaf läge«, überlegte Luna.

In diesem Moment aktivierte der Medoroboter sein Prallfeld und schwebte ein Stück näher heran. »Guten Tag«, begrüßte die Maschine sie. Margaud konnte dem nun aufleuchtenden Photonensensorband entnehmen, in welcher Reihenfolge der Medo sie abtastete. »Wie geht es euch?«

»Es geht uns gut«, antwortete Margaud vorsichtig.

»Ich kann euch nicht als Besatzungsmitglieder identifizieren«, sagte der Roboter. »Wer seid ihr? Wann und in welcher Eigenschaft seid ihr an Bord gekommen?«

»Euer Schiff sendet einen unspezifischen Notruf aus«, erklärte Margaud. »Wir haben die Pflicht und das Recht, nach der Ursache für eure Not zu forschen.«

»Das ist richtig«, gab die Maschine zu.

»Woran leiden diese Menschen?«, fragte Margaud mit einer Geste, die nicht nur die Frau vor ihnen, sondern alle Besatzungsangehörigen in der künstlichen Landschaft und auf dem Schiff umfasste.

»Ich weiß nicht, ob ich von Leiden sprechen sollte«, sagte der Medorobot. »Zwar weisen die Körper verschiedene Anzeichen auf, die sich als Symptome einer Krankheit deuten ließen, aber diese Merkmale sind von äußerst kurzer Verweildauer. Eine Diagnose war mir bislang nicht möglich.

Allerdings zeigen sie alle Anzeichen tief gehender körperlicher Erschöpfung, einhergehend mit einem Eisenmangel im Hämoglobin. Diesen Eisenmangel können wir leicht beheben. Schließlich enthält ein menschlicher Körper lediglich drei bis fünf Gramm Eisen. Die Ursache des Mangels haben wir noch nicht erforschen können. Der Körper unserer Patienten ist mit Eisen insgesamt ausreichend versorgt. Nur das Hämoglobin scheint betroffen.«

Margaud nahm zur Kenntnis, dass die Anämie kein gewichtiges gesundheitliches Problem darstellte. Was aber wollte der Roboter ihnen eigentlich sagen? »Du meinst: Sie sind einfach von der Arbeit geschwächt oder übermüdet?«

»Geschwächt oder übermüdet: ja. Ob von der Arbeit, wissen wir nicht.



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